Trommeln verursacht im allgemeinen zwei Dinge: Zuneigung oder Abneigung
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Mitreißend trommelten die Frauen um Inga Rincke gestern im Rathaus auf ihren Djembes. Ein donnernder Auftakt des Aben

Vielfalt im Leben: Viel mehr Lust als Last

fFröhlich und souverän feierten die Frauen gestern im Rathaus den 8. März. Von Klagen keine Spur: "Wir sind Akteurinnen und nehmen die Dinge in die Hand", rief die Frauenbeauftragte Uta-Maria Steybe. Darum ging es.

Mit donnerndem Trommeln eröffneten 16 Musikerinnen um Inga Rincke den Abend. Angeregt verfolgten die Frauen dann im proppevollen Sitzungssaal einen Vortrag von Dr. Brigitte Geissel. Sie hat Frauen interviewt, die Familie, Beruf und Politik verbinden, und daraus ihre Schlüsse gezogen.

Sich in drei Bereiche einzusetzen, darin stecke dreifaches Potential: für die Selbstentfaltung der Frau, für die lebensnahen Themen, die sie auf die politische Agenda bringe, und für die Gesellschaft. Ein Leben nur für den Beruf oder die Familie sei in ihr gar nicht mehr so leicht möglich. Freilich könne eine Frau drei Aufgaben gleichzeitig nur schaffen, wenn sie Hilfe beim Haushalt habe, der Arbeitgeber sie unterstütze und die politische Arbeit attraktiv sei. Weitschweifige Sitzungen am Abend, in denen Männer sich mit "plakativen Null-Sätzen" zu profilieren versuchen, seien dies nicht.

Dem Vortrag folgten begeistert beklatschte Statements von vier Frauen, zwei davon sehr persönlich. Heidi Zellhuber bringt Kinder und Haushalt, eine 70-Prozent-Stelle, Elternarbeit, Emma-Club und Frauen-Netzwerk unter einen Hut. "Ich gewinne in jedem Bereich etwas dazu."

Waltraud Zeiler, Gesamtbetriebsratvorsitzende bei Zeiss Oberkochen, erzählte sehr offen. Nach einer Scheidung stand sie mit 2 Kinder, aber ohne Beruf da. Eine Ausbildung zur Elektromechanikerin "hat mein schwer angeschlagenes Selbstbewusstsein enorm aufpoliert." Im Betriebsrat und in der IG Metall könne sie "aktiv für uns Frauen etwas bewegen."

Für die Frauen im Frauenhaus des Kreises sprach die Sozialpädagogin Claudia Seiler, für die Frauen in der Erwachsenenbildung Claudia Hinsen von der Volkshochschule.

Trommelrhythmen zogen die Frauen dann zur Feier im Foyer, zum Buffet der Regenbogen-Frauen und unter die Fittiche der "Bademeisterinnen" vom Theater der Stadt. Die boten in ihrem ,,Massagestudio" Massagen, bei denen "die Muskeln jubeln." Wie hatte Uta-Maria Steybe gesagt? Jetzt sollen Sie sich einfach wohlfühlen."

Artikel erschien in den Aalener Nachrichten, am 09. März 2001

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